01.09.2017

75. Jahrestag der Streikgedenkfeier

Dieses Jahr ist es genau 75. Jahre her, dass in Schifflingen der Generalstreik stattfand. Zu diesem besonderen Jubiläum hatten sich zahlreiche Gäste in Schifflingen eingefunden, darunter auch Arbeitsminister Nicolas Schmit sowie der Abgeordnete Marc Spautz.

Zur diesjährigen Gedenkzeremonie gehörte nicht nur die Versammlung vor dem zentralen Monument auf der „Fräiheetsplaz“ in Schifflingen. Wie bereits letztes Jahr, wurde zunächst um 17 Uhr auf dem Gelände des Esch/Schifflinger Stellwerks, in Anwesenheit von Gewerkschaftsvertretern, dem Arbeitsminister, dem Schifflinger Bürgermeister Roland Schreiner, dem Schifflinger Schöffenrat, und Vertretern der Resistenz- und Kriegsopferorganisationen, Blumenkränze niedergelegt. Anschließend gegen 18 Uhr versammelten sich die zahlreichen Besucher auf der „Fräiheetsplaz“ in Schifflingen. Vor dem zentralen Monument, das an die Opfer der Nazibesatzung erinnern soll, fanden sich alle Besucher ein. Um Punkt 18 Uhr ertönte, wie damals zum Generalstreik, die schrille Sirene des Sicherheitsdienstes. Mit dem Ertönen der Sirene war es beinahe, als sei man in der Zeit zurückversetzt worden. Wie auf dem Gelände des Stellwerks, wurden auch hier Blumenkränze niedergelegt, als Gedenken an die Opfer des Generalstreiks sowie an alle Opfer der Nazibesatzung.

In einer anschließenden Rede erläuterte Roland Schreiner nochmals die geschichtlichen Aspekte dieser schrecklichen Vergangenheit. Zudem versicherte er, dass man weiterhin in der Gemeinde Schifflingen darum bemüht sei die Erinnerung an die Helden des Generalstreiks von 1942 nicht verblassen zu lassen. Er betonte, dass all die Menschen an denen wir an diesem Tag gedenken unseren tiefsten Respekt verdienen. Diesen Respekt, sagte er, solle man auch an folgende Generationen vermitteln, damit solche Gräueltaten sich nie mehr ereignen.

Arbeitsminister Nicolas Schmit stimmte Roland Schreiner zu. Zudem hob er hervor, dass es von großer Bedeutung sei, darauf zu achten die Demokratie zu wahren. Zeitaktuelle Beispiele würden zeigen, dass auch heute noch einige versuchen demokratische bzw. weitestgehend demokratische System auszuhebeln. Hier reiche nur ein Blick in die Türkei, so Nicolas Schmit.

Zum Abschluss der Gedenkzeremonie wurde ein kurzer Film, mit dem Namen „Die Normalität des Anormalen“ gezeigt, für welchen Studenten der Universität Luxemburg Interviews mit Zeitzeugen zusammengeschnitten haben. Die Zeitzeugen berichten über ihre Zeit in sowjetischer Gefangenschaft im Lager No.188 in Tambow, während des zweiten Weltkriegs. Der Film wurde von Jérôme Courtoy, Jim Carelli, Ben Mahnen und Christian Graser zusammengestellt und gab einen bewegenden Einblick in das Leben und die Erlebnisse der Luxemburger Kriegsgefangenen.